3. EnercitEE Symposium im Oktober 2012 in Leipzig


Sarah Nilsson, Manager der Komponente 3 „Erfahrungsaustausch“

Erfahrungsaustausch auf mehreren Ebenen – alle 11 Teilprojekte sind dabei

Der erste Teil des Symposiums widmete sich den 11 Teilprojekten. Alle federführenden Partner berichteten von ihrer gemeinsamen interregionalen Arbeit, ihren erzielten Fortschritten und Zwischenergebnissen. Des Weiteren beschäftigten sich die Teilnehmer ausführlich mit den folgenden Fragen: Was war der größte Erfolg des Projektes, was die größten Herausforderungen, was die lessons learnt und wie trugen die Projekte zur Verbesserung von Energieeffizienzmaßnahmen in den beteiligten Regionen bei? Auch mögliche Zukunftsperspektiven wurden diskutiert. Lesen Sie mehr über die Teilprojekt-Ergebnisse.

Europäische Gebäuderichtlinie – Wie wird sie in den einzelnen Regionen umgesetzt?

Teil II des Symposiums konzentrierte sich speziell auf das Thema "Energieeffiziente Gebäude und Innovationen" und befasste sich tiefgehender mit der unterschiedlichen Umsetzung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (European Performance of Buildings Directive – kurz EPBD) in den EnercitEE Regionen. Es gab eine Schulung sowie zwei Workshops, in denen verschiedene Aspekte von energieeffizienten Gebäuden und Innovationen näher beleuchtet wurden. Es war äußerst interessant zu erfahren, wie groß die Unterschiede in der Umsetzung der EPBD in den Regionen und Ländern sind. Nicht nur das Monitoring variiert, die Umsetzung im Allgemeinen verläuft überall anders. In Schweden gibt es konkrete Überlegungen, die bestehenden Bauvorschriften beizubehalten – es gibt keine Förderungen und Subventionen zum Umsetzung der EPBD. Die Regierung versucht sogar, Bestrebungen der Kommunen nach stärkeren Energieeffizienz-Zielen für Neubauten, als es sie auf nationaler Ebene gibt, zu stoppen. In Polen gibt es auf nationaler Ebene Fördergelder zur Umsetzung, aber es herrscht eine große Unkenntnis zum Thema EPBD und es mangelt an Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.

Deutschland, Frankreich und Italien haben die EU-Richtlinie in länder- und regionenspezifische Rechtsvorschriften umgesetzt, stellen finanzielle Mittel und Subventionen zur Verfügung – doch auch hier gibt es nicht wenige Probleme bei der Umsetzung. Alle Partner wiesen auf die zu hohen Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebestand (energieeffiziente Sanierung) hin. Konsens herrschte darüber, dass die Europäische Union die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden auch mit entsprechenden Mitteln und Werkzeugen hinterlegen sollte, um eine erfolgreiche Umsetzung zu fördern. Die Experten wünschen sich einerseits Fördermittel, andererseits aber auch Finanzierungsinstrumente oder Darlehen, die bei Umsetzung der EPBD helfen. 

Fachexkursion

Abschließend fand eine Exkursion zum Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig statt. Die Schule wurde im Passivhaus-Standard saniert und trug als gutes Beispiel im Bereich energieeffizienter Gebäude zum EnercitEE Symposium bei. Die Schule verfügt über ein fortschrittliches Monitoring-und Steuerungssystem für Lüftung und Heizung, welches den EnercitEE Partnern von technischem Fachpersonal näher erläutert wurde. Es gab sogar die Möglichkeit, durch einen Blower-Door-Test den Zustand der  Luftdichtheit des Gebäudes zu beurteilen. Mit dem Besuch der Schule wurde das Symposium erfolgreich beendet.

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