6 EnercitEE Teilprojekte endeten im Dezember 2012 – alle Ergebnisse sind jetzt verfügbar!


Der gemeinsame Weg der Teilprojekte CLIPART, LEEAN, PraTLA, SustraMM, SCC und RIEEB  innerhalb des Miniprogramms EnercitEE endete im Dezember 2012. Einerseits ist es sehr spannend zu sehen - wie alle Teilprojekt-Teilnehmer zum Erfolg EnercitEEs mit bemerkenswerten, in sehr kurzer Zeit erzielten Ergebnissen beigetragen haben. Andererseits ist es sehr bedauerlich, dass - nach einer guten Zusammenarbeit und vielen persönlichen Treffen mit interessanten und engagierten Menschen aus den EnercitEE Partnerregionen – ein erfolgreicher Austausch zu Ende geht. Um Interessierte an den Ergebnissen dieser 6 Teilprojekte teilhaben zu lassen, bietet dieser Newsletter die Möglichkeit, auf die in den vergangenen 2 Jahren erzielten Resultate zu blicken und darauf, wie EnercitEE in den 5 europäischen Regionen umgesetzt wurde.


CLIPART verabschiedet sich

Vittorio Marletto, Arpa Emilia-Romagna

In den letzten Monaten waren die fünf CLIPART Partner sehr damit beschäftigt, das wichtigste Endergebnis des Teilprojektes – den CLIPART Handlungsleitfaden „Planung von Maßnahmen zu Klimaschutz und Klimaanpassung für Regionen und Kommunen“ vorzubereiten. Das Buch umfasst 90 Seiten und enthält eine kurze Einführung zum Thema Klimawandel (mit einem spezifischen Glossar) und zwei Kapiteln über Klimaschutz (Kapitel 2) und Klimaanpassung (Kapitel 3). Neben der Druckversion und der zum Download zur Verfügung stehenden PDF-Datei wird Anfang 2013 eine italienische E-Book-Version durch ARPA Emilia-Romagna zur Verfügung gestellt.
Der Handlungsleitfaden kann in folgenden Sprachen von der EnercitEE-Internetseite heruntergeladen werden:

‚Klimaschutz‘ ist das Bestreben zur Reduzierung der vom Mensch verursachten Treibhausgas-Emissionen durch Energieeffizienzmaßnahmen und den Ausbau bzw. Einsatz erneuerbarer Energien. Unter ‚Klimaanpassung` hingegen versteht man die rationale Planung von Maßnahmen, welche die Folgen des Klimawandels (in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht) abschwächen sollen. Sowohl Klimaschutz als auch Klimaanpassung sind auf lokaler und regionaler Ebene erforderlich, denn Emissionen, aber auch die Risiken und Folgen des Klimawandels sind ortsbezogen.

Die italienische Ausgabe des CLIPART Handlungsleitfadens wurde im Dezember 2012 auf einer öffentlichen Sitzung mit dem Titel "Lieber anpassen! (Better to adapt)" 25 Bürgermeistern aus Emilia-Romagna‘s Städten und kleineren Gemeinden vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Die Organisation der Veranstaltung geschah in enger Zusammenarbeit mit der regionalen Zweigstelle der nationalen Vereinigung der italienischen Gemeinden (ANCI-ER). Die Kommunen hatten außerdem die Möglichkeit, sich mit Sergio Castellari und Vittorio Prodi auszutauschen. Castellari leitet als Klimawissenschaftler die Klimaanpassungs-Informationsplattform (Climate-Adapt: http://climate-adapt.eea.europa.eu/) der EEA (European Environment Agency). Prodi – Autor mehrerer Bücher über „Green Economy“ war Wissenschaftler und ist jetzt Mitglied des Europäischen Parlaments.

Ähnliche Veranstaltungen wurden auch von anderen CLIPART-Projektpartnern in ihren Regionen durchgeführt. Die Stadt Växjö in Schweden hat zum Beispiel ihren Klimaanpassungsplan fertiggestellt und veröffentlicht. Auch Bologna hat vor kurzem mit dem Prozess zur Entwicklung eines Klimaanpassungsplanes mit starker Beteiligung von Arpa begonnen.


LEEAN – Werkzeuge und Instrumente für mehr Energieeffizienz bei europäischen Bürgern

Karin Röser, Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH

Das Teilprojekt LEEAN war eine sehr gelungene und informative Erfahrung für alle Teilnehmer. Bei drei erfolgreichen Treffen konnten alle Projektpartner ihre verschiedenen Ansätze, Herausforderungen und Ergebnisse bezüglich kommunaler Energieberatungsangebote austauschen.  Auf lokaler Ebene wurden mit unterschiedlichen Instrumenten verschiedenen Zielgruppen (zum Beispiel private Hauseigentümer, Mieter, Unternehmen, Einwanderer und sozialschwache Familien) unterstützt und zu energieeffizienten Maßnahmen beraten und mit Informationen über erneuerbare Energien versorgt. Die Ergebnisse aus diesem interregionalen Austausch finden sich nun in einem gemeinsam verfassten Dokument wieder. Das LEEAN Policy Paper ist eines der wichtigsten Ergebnisse des Teilprojekts.


Nach einer  kurzen Einleitung zu LEEAN und seiner Ziele werden die unterschiedlichen Aspekte der Umsetzung in den Regionen näher erläutert. Die 5 Projektpartner erläutern ihre jeweiligen Ergebnisse unter Berücksichtigung folgender Schwerpunkte:

1. Aus einem Problem wächst eine Idee (Problembeschreibung in Bezug zum regionalen Ansatz)
2. Wie wurde die Idee durch den Partner umgesetzt?
3. Wie wurde das entwickelte Produkt an die Zielgruppe gebracht?
4. Rahmenbedingungen und Akteure
5. Kontaktdaten der Projektpartner

Der federführende Partner (SAENA) beschreibt die sogenannte Bauherrenmappe, welche private Hausbesitzer über Energieeffizienzmaßnahmen und den Einsatz von erneuerbaren Energien beim Hausbau und der Sanierung informiert. Priorriterre (Haute Savoie/Frankreich) entschied, sich dem Problem der Energiearmut zu widmen und unterstützte vor allem einkommensschwache Haushalte. Die Organisation schult Sozialarbeiter und entwickelt Informationsmaterialien, um den Familien zu helfen, ihre Energiekosten zu senken und sich gleichzeitig klimafreundlicher zu verhalten. Für ERVET, Emilia-Romagna (Italien), stellt der „Ratgeber für Bauherren“ das wichtigste Ergebnis dar. Er wurde für Bürger entwickelt, die ihr Haus unter Einsatz neuester Technologien und erneuerbaren Energien sanieren möchten. Die Energieagentur Südschwedens präsentiert einen Mix an Informationsinstrumenten zum Thema Energieeffizienz und Solar/Photovoltaik. Sie unterstützt Energie-und Klimaberater darin, Menschen zu motivieren, Energie zu sparen und Hauseigentümer zu inspirieren, in Solar-und Photovoltaik zu investieren. Die Gemeinde Bielawa in Niederschlesien (Polen) zielte schließlich darauf, Bürgerinnen und Bürger, Kommunen  und Unternehmen für Energieeffizienzmaßnahmen und den lokalen Umweltschutz zu sensibilisieren. Auf spezifische Zielgruppen angepasste Informationenmaterialien wie Broschüren, Flyer und Malbücher für Kinder wurden entwickelt und an die Öffentlichkeit gebracht.

Der interregionale Austausch hat gezeigt, dass Informationsweitergabe und technischer Support-Service sehr wichtig für die Förderung von Energieeffizienz-Maßnahmen sind und auch von den angesprochenen Zielgruppen angenommen werden. Ich möchte an dieser Stelle allen Partnern für ihren Beitrag zum Projekt (Treffen, Fachexkursionen, etc.), für die gute Zusammenarbeit und den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch danken.

PraTLA - Beiträge von Studenten zur Stärkung der Energieeffizienz in Kommunen

Steffi Hänig, Hochschule Zittau / Görlitz

Wesentliches Ziel des Teilprojekts PraTLA war es, lokale Energieeffizienz-Politiken in kommunalen Verwaltungen durch Praktika von Studenten zu verbessern. Das Projekt war sehr erfolgreich, denn etwa 70 Studenten und 58 Kommunen nahmen teil und konnten viele konkrete Maßnahmen und Empfehlungen zur Steigerung der Energieeffizienz entwickeln. Dabei unterstützten die Studenten einerseits die Gemeinden bei verschiedenen Fragestellungen und erhielten andererseits selbst einen praktischen Einblick in Verwaltungsabläufe.

4 europäische Projektpartner ermöglichten den Aufbau eines interregionalen Wissenstransfers, zum Beispiel zwischen Sachsen und Smaland. Durch die Kooperation mit dem schwedischen Partner hatten 3 Studenten aus Sachsen die Gelegenheit, ihr Praktikum bei der Energieagentur Südschwedens zu absolvieren. In dieser Zeit bekamen sie einen Einblick in das breite Leistungsspektrum der größten Energieagentur Schwedens, lernten einige ausgewählte kommunale Energieeffizienzstrategien kennen und stellten in einer Studie einen Vergleich zwischen deutschen und schwedischen CO2-Bilanzierungsmethoden sowie Anreiz-Systemen her. Während der gesamten Projektlaufzeit wurden die Ergebnisse der Studienprojekte in verschiedenen Einrichtungen vorgestellt und diskutiert. Energieeffizienzwissen wurde somit stets in die beteiligten Regionen hineingetragen. Des Weiteren wurden während der interregionalen Treffen, Erfahrungen bezüglich didaktischer Ansätze in Bildungs-und Ausbildungseinrichtungen, der spezifischen Bedürfnisse der lokalen Verwaltungen im Bereich der Energieeffizienz und der praktischen Umsetzung von Schulungen und deren Auswirkungen in 4 europäischen Regionen ausgetauscht.

Das Projekt fand großen Anklang bei den teilnehmenden Kommunen und kommunalen Einrichtungen und die Nachfrage nach Unterstützung von Studenten zur Durchführung kommunaler Energieeffizienzmaßnahmen war dementsprechend hoch. Der Partner aus Haute-Savoie organisierte mehrere Fachexkursionen für Studenten,  gewählte kommunale Vertreter und Experten. In Niederschlesien konnten mit Hilfe der Studenten-Praktika erfolgreiche Ergebnisse erzielt und somit auch neue Energieeinsparpotenziale oder energieeffiziente Projekte in den Gemeinden aufgezeigt werden. Auch in Sachsen war das PraTLA Projekt der Katalysator für neue Energieeffizienz-Projekte. Eine Projektbroschüre stellt nun ausgewählte Studienprojekte aus den Jahren 2010 bis 2012 aus den 4 Partnerregionen vor. Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, Herausforderungen, Ansätze und Eindrücke der teilnehmenden Regionen Sachsen, Smaland, Niederschlesien und Haute Savoie näher erläutert. Auch die Kommunen kommen zu Wort – sie äußern sich durchweg positiv und freuen sich über die Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen.

Während der gesamten Projektlaufzeit informierten Vorträge, Informationsmaterialien, Zeitungsartikel und Beiträge im EnercitEE-Blog auf verschiedensten Plattformen über das Projekt und die erzielten Ergebnisse. Das erworbene Wissen aus 2 Jahren PraTLA wollen alle Projektpartner weiter nutzen und die Arbeit mit Studenten fortführen, um somit weiterhin Kommunen bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz zu unterstützen. Alle Partner sind in Zukunft an weiteren internationalen Kooperationen interessiert.


RIEEB - Energieeffiziente Gebäude / Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) in 4 europäischen Ländern

Stefan Vetter, Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH

RIEEB war für jeden Teilnehmer ein Erlebnis. Nach einem kontinuierlichem Austausch von Wissen und Erfahrungen, vier interregionalen Treffen in den teilnehmenden Regionen und der Zusammenarbeit der Partner – wurde das Projekt nun erfolgreich zum Abschluss gebracht.

Wie geplant fand eine Bewertung der praktischen Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD)  in nationales Recht statt. Trotz vieler Gemeinsamkeiten der Europäischen Mitgliedsstaaten, zeigten sich doch immense Unterschiede bei der Ausgestaltung der Richtlinie in den teilnehmenden Ländern. Die Ergebnisse der energetischen Untersuchung von insgesamt 37 Gebäuden (unter anderem Wohn- und Mehrfamilienhäuser, Schulen, Universitätsgebäude, Feuerwehrwachen, Rathäuser) wiesen nach, dass die gesetzlichen Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden nahezu überall eingehalten wurde, es aber nichtsdestotrotz viel Potential für Verbesserungen gibt. Um die gegenwärtige Lage, aber auch die Gesetzgebung zu verbessern, entwickelten die Partnerregionen eine Vielzahl von politischen Empfehlungen. Zusammen mit einer ausführlichen Darstellung der Untersuchungsergebnisse finden sie diese in der RIEEB-Abschlussbroschüre.

Dank der von Projektpartnern organisierten regionalen Workshops konnte das Bewusstsein von Baufirmen, Kommunen bzw. Kommunalverwaltungen sowie weiteren Interessensgruppen für mehr Energieeffizienz in Gebäuden gestärkt werden. Angeregte Diskussionsrunden boten den beteiligten Akteuren die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungs- bzw. Verbesserungsvorschlägen zu erarbeiten.  Zum Beispiel gelang es der Gemeinde Jelcz-Laskowice in Niederschlesien durch die Teilnahme an diesem europäischen Projekt, das Interesse der Nationalregierung am Thema energieeffiziente Gebäude zu erhöhen und eine finanzielle Förderung  für eine energetische Sanierung von kommunalen Wohnblocks zu erzielen. Der federführende Partner des Projektes, SAENA, entwickelte ein Plausibilitätswerkzeug, welches kommunalen Baubehörden oder Bausachverständigen die Prüfung von Bauanträgen und Energieausweisen erleichtern soll. In Nachbereitung des RIEEB-Projektes wird dieses Instrument stets gemäß neuer Verordnungen aktualisiert, gedruckt und an die Behörden verteilt.


Das Ergebnis der Wettbewerbe für nachhaltigen Klimaschutz - SCC

Pär Wallin, Stadt Växjö

Die Partner im SCC -Projekt haben vier verschiedene Zielgruppen angesprochen, um diese zu mehr Energieeffizienz, einem klimafreundlicheren Verhalten, einer stärkeren Nutzung von erneuerbaren Energien und zum Erreichen der 20-20-20 Ziele der Europäischen Union zu motivieren. SCC bot Bürgern konkrete Maßnahmen zur Senkung ihres Energieverbrauchs und ihrer CO2-Emissionen an und stellte dafür auf einer interregionalen Plattform verschiedene Werkzeuge zur Verfügung.

Die Zielgruppe in Växjö/Schweden waren Arbeitnehmer, in der Stadt Meerane/Deutschland Schulkinder und ihre Familien; in Emilia-Romagna/Italien private Hausbesitzer und in Haute-Savoie/Frankreich unterschiedliche Verbrauchergruppen. Im Rahmen des SCC-Projektes wurden verschiedene Werkzeuge entwickelt, um die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger darin zu unterstützen, ihr Verhalten zu ändern und die eingesparten Energieeinheiten, CO2-Emissionen und Geldwerte aufzuzeigen.
Priorriterre entwickelte "Gelbe-Seiten" mit Informationen zu klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen sowie Arbeitsmaterial zum Energiesparen für Schulkinder. In Växjö forderten Prominente der Stadt oder der Region mit einem besonderen Interesse an der Klimaproblematik ("Klima-Idole")  Mitarbeiten der Stadtverwaltung und weiterer Unternehmen  zum Energiesparen und zu klimafreundlicher Lebensweise auf. AESS in Emilia Romagna unterstützte private Hausbesitzer bei der Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen und der Investition in erneuerbare Energien durch Energieeinspar-Checks und die Vermittlung von Monteuren von energieeffizienten Anlagen. In der Stadt Meerane lag der Fokus auf dem Stromsparwettbewerb "Energiesparmeister". Iinteressierte 7. Klassen der Stadt beteiligten sich an den Workshops und dem 8-wöchigem Wettbewerb rund um das Thema "Energiesparen zu Hause - wie können wir das schaffen?",  an dem die Schüler und ihre Familien fast 3 000 kWh Energie einsparen konnten und dies nur durch Verhaltensänderungen. Besonders an dem sächsischen Ansatz ist die Einbindung eines Energie-Experten in den regulären Unterricht. Aufgrund des großen Erfolgs ist das Projekt-Konzept nun auch Teil des städtischen Klimakonzepts die Stromsparwettbewerbe werden weiter durchgeführt.

SCC konnte in seine Wettbewerbe insgesamt mehr als 2000 Bürger einbinden und ihnen durch 60 Workshops, Seminare, Treffen, etc. Unterstützung anbieten. Würden die Teilnehmer das neu erlernte Verhalten auch nach Ende der Wettbewerbe anwenden, könnten sie fast 500.000 kWh und 150.000 kg CO2 pro Jahr einsparen. Die entwickelten Wettbewerbe sind auch auf andere europäische Regionen mit kleineren Anpassungen übertragbar. Besonders zu beachten ist bei öffentlichen Wettbewerben vor allem der Datenschutz. Menschen sind nicht immer bereit, ihren Energieverbrauch mit der Öffentlichkeit zu teilen. Es muss also eine Lösung gefunden werden, wie Energieverbrauchsdaten erfasst werden können und der Datenschutz trotzdem gewährleistet wird – ansonsten wird ein solcher Wettbewerb nicht gelingen. Ein weiterer Erfolgsfaktor für aussichtsreiche Wettbewerbe ist das Bereitstellen von geeigneten Instrumenten - je mehr Menschen dabei erreicht werden sollen, desto weniger komplex sollten die Instrumente sein und umgekehrt. Zur Erfolgsmessung des Wettbewerbs gehört eine Ausgangsanalyse/Status quo der entsprechenden Zielgruppe, um letztlich die tatsächlichen Ergebnisse mit den gewünschten vergleichen zu können. Weitere Informationen zu den Wettbewerben und gemeinsamen Ergebnissen finden sie in der Abschlussbroschüre.


SustraMM - Nachhaltige Transportmöglichkeiten für die Verkehrsplanung in Schweden, Frankreich und Deutschland

Camille Delepierre, Energie Agentur Südost-Schweden

Die SustraMM Projektpartner haben sich während der 2-jährigen Projektlaufzeit mit der komplexen Themenwelt um Verkehr, Energie und Mobilitätsmanagement ("weiche" Maßnahmen zur Beeinflussung von Verhaltensweisen im Bereich Transport) beschäftigt. Die wichtigsten Ziele waren dabei die Schaffung von nachhaltigeren Verkehrssystemen, die Etablierung neuer Verhaltensweisen im Bereich Mobilität  und die Verringerung von CO2-Emissionen.

Über 19.000 Bürgerinnen und Bürger konnten durch Pilotprojekte in den Regionen erreicht werden – zum Beispiel mit einer Fahrrad-Kampagne oder der Europäischen Mobilitätswoche im Südosten Schwedens; mit einem auf nachhaltige Mobilität ausgerichteten Öko-Musikfestival in Cluses (Frankreich), oder einer Elektrobuslinie in der Altstadt von Pirna (Deutschland). Mehr als 150 Personen wurden zu den Themen Car-Sharing, Radfahren, Verhaltensweisen im Bereich Transport oder Elektro-Fahrradnutzung geschult. Das SustraMM Projektteam hat 12 gute Beispiele im Bereich Mobilitätsmanagement identifiziert und in einer Broschüre sowie in der europäischen ELTIS-Datenbank zusammengestellt. Des Weiteren entstand ein Leitfaden für Mobilitätsmanagement in kleinen Städten. Beide Publikationen können Sie jeweils in Englisch, Französisch, Deutsch und Schwedisch von der Teilprojekt-Website herunterladen. 

Dank der zahlreichen Seminare und Aktionen im SustraMM-Projekt erschienen mehr als 50 Artikel in der Presse und auf lokaler Ebene konnten 6 Strategien verbessert und weiterentwickelt werden. SustraMM‘s Aktivitäten werden langfristige Auswirkungen haben, da der Wissensaustausch und die umgesetzten Maßnahmen - vor allem mittel- und langfristig gesehen – zu mehr Nachhaltigkeit in den jeweiligen Regionen führen werden.

"Schulungen, Pilotprojekte wie ein Fahrrad-Wettbewerb im Winter oder eine Elektrofahrrad-Wettbewerb,  sowie verbesserte lokale Politiken führten zu einem besseren Verständnis des Mobilitäts-managements in Südost-Schweden“, sagt Camille Delepierre, Projektleiterin des SustraMM-Projekts in Südost-Schweden.

"Das "Mobilitätsmanagement" war keine gängige Praxis unserer gewählten Vertreter. Jetzt sehen alle den Wert dieser „weichen“ Maßnahmen. Unser neuer Gemeinderat, der im Januar 2013 seine Arbeit aufnimmt, wird dieses Thema auf die Tagesordnung setzen und hat bereits beschlossen, einen Geschäftsführer für den Bereich Verkehr und Mobilität einzustellen, um die Arbeit fortzusetzen.“, sagt Cécile Le Quesne, Projektleiterin in Cluses.

"Mit EnercitEE bekam unsere Einrichtung die Möglichkeit, energiesparende Umsetzungsprozesse im Transportwesen zu unterstützen und das europaweite Forschungs- und Praktiker- Netzwerk zu erweitern.“, sagt Torsten Belter, Projektleiter an der Technischen Universität Dresden.