Issue I / September 2010

Leitartikel: Grußwort von Herrn Werner Sommer, Vertreter des federführenden Partners

Für die meisten Menschen sind die größten Herausforderungen der aktuellen Klimaschutzpolitik der Schutz sowohl der natürlichen Ressourcen als auch des globalen Klimas. Deshalb ist es notwendig geworden, die verfügbare Energie effizienter zu nutzen und den erneuerbaren Energien eine größere Bedeutung beizumessen. Kommunen spielen in diesem Prozess eine wichtige Schlüsselrolle, denn ihr Handlungsspielraum bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, auf die Erzeugung und den Verbrauch von Energie Einfluss zu nehmen.

Picture: Werner Sommer, Vertreter Lead Partner EnercitEE

Aus diesem Grund wollen wir den Kommunen passende Instrumente zur Verfügung stellen, um das Energieeinsparpotenzial zu erhöhen und nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen, indem private Haushalte vom finanziellen Druck entlastet werden und die Wirtschaft angekurbelt wird. Eine weitere zentrale Zielgruppe des Projektes sind die Bürger. Sie müssen sich bewusst werden, dass auch sie zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen können, und lernen, Energiesparpotentiale zu erkennen und Energie im Alltag effizienter zu nutzen.

Am Projekt EnercitEE nehmen die Regionen Smaland (Kalmar und Kronoberg)/ Blekinge (Schweden), Emilia-Romagna (Italien), Haute-Savoie (Frankreich), Kreta (Griechenland) und Niederschlesien (Polen) teil. Der federführende Partner des Projektes ist Sachsen (Deutschland). In den letzten Monaten haben wir ein zuverlässiges und konstruktives Bündnis geschaffen, welches uns zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt. Obwohl jede teilnehmende Region ihre eigenen speziellen Interessen und Schwerpunkte definiert hat, sind alle Partner in Ihrem Bemühen, zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Kommunen und bei den Bürgern und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beizutragen, vereint.

Ein Projekt mit sechs europäischen Partnerregionen erfordert eine klare Struktur, sowie eine detaillierte Auflistung der Pflichten und Aktivitäten. Der Lenkungsausschuss, der sich aus politischen Vertretern der teilnehmenden Regionen zusammensetzt, ist das Entscheidungsgremium im Projekt EnercitEE. Die zu treffenden Entscheidungen werden von der Arbeitsgruppe, die aus Vertretern von Energieagenturen oder anderen Behörden besteht, vorbereitet. Im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ist das Mini-Programme Coordination Office (MPCO) eingerichtet worden. Als federführender Partner, ist Sachsen für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes verantwortlich. Mit Hilfe von Presseartikeln, der Website www.enercitee.eu und der Durchführung zahlreicher Veranstaltungen wird die Öffentlichkeit über den Fortschritt des Projektes auf dem Laufenden gehalten.

Unsere Herausforderung – dabei meine ich die Herausforderung aller Partner, die an EnercitEE und den Teilprojekten teilnehmen – besteht darin, eine aktive Rolle im Werben für mehr Energieeffizienz einzunehmen. Wir werden den Wissensaustausch auf regionaler und lokaler Ebene erleichtern und darüber hinaus erfolgreiche Maßnahmen und Politiken auf nationale und europäische Ebene übertragen. Schließlich wollen wir von den Erfahrungen Anderer profitieren, aber auch unsere eigenen Kenntnisse weitergeben.

Ich hoffe sehr, dass die Projektstruktur zur erfolgreichen Umsetzung von EnercitEE beiträgt und die Projektergebnisse weitere Akteure darin unterstützt, Maßnahmen zur effizienteren Energienutzung zu berücksichtigen und umzusetzen. Lassen Sie uns mit vereinten Kräften dafür sorgen, die Ziele EnercitEEs zu erreichen und das Prinzip der Nachhaltigkeit zu fördern.

Erfolgreicher Start von EnercitEE

Anfang dieses Jahres wurde EnercitEE erfolgreich gestartet.  Die Einführung in das Projekt begann mit einer produktiven Auftaktveranstaltung im März 2010. Der federführende Partner, das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, lud alle Regionalpartner von EnercitEE ein, um an diesem ersten Treffen der  Arbeitsgruppe und des Lenkungsausschusses in Dresden teilzunehmen.

Picture: Kick-off meeting March 2010 Dresden

Die Vertreter der Arbeitsgruppe tagten 3 Tage mit dem Hauptziel, die Anforderungen an das Bericht- und Kontrollwesen kennenzulernen, den Arbeitsplan für die kommenden Monate zu entwickeln, sich über die Pflichten eines jeden Partners in der Partnerschaft abzustimmen und wichtige Projektdokumente zum Abschluss zu bringen. Das EnercitEE-Handbuch wurde präsentiert und diskutiert sowie das Partnership Agreement fertig gestellt und dem Lenkungsausschuss zur Freigabe vorgelegt.

Frank Kupfer, Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, eröffnete das Treffen des Lenkungsausschusses. Er hieß die Vertreter der Regionalpartner und des Joint Technical Secretariats (JTS) aus Lille willkommen und hob Sachsens großes Interesse am Erfahrungsaustausch zum Thema Energieeffizienz hervor. Er forderte die Partner zu einer aktiven Mitwirkung in der Partnerschaft auf um die Ergebnisse EnercitEEs mitzugestalten.

Die Arbeitsgruppe und das Mini-Programme Coordination Office arbeiteten in den vergangenen Monaten intensiv daran, EnercitEE auf projekt- und regionaler Ebene zum Laufen zu bringen. In den Regionen wurde stark für EnercitEE geworben. Bis Juni 2010 wurden alle wichtigen Dokumente von dem Lenkungsausschuss angenommen und freigegeben, das Partnership Agreement unterschrieben, das Corporate Design inklusive des Logos entwickelt und, zeitlich perfekt zur ersten Ausschreibung der Teilprojekte, wurde die EnercitEE-Internetseite für die Öffentlichkeit freigeschalten.  

Die erste Ausschreibung der Teilprojekte, die seit dem 14. Juni 2010 läuft, neigt sich langsam dem Ende zu. Alle Teilprojektanträge müssen bis Freitag, den 24. September 2010, eingereicht werden. Der Termin der zweiten Ausschreibung zur Teilnahme an Teilprojekten wird über die Website bekanntgegeben. Weitere Informationen sowie Teilnahmebedingungen sind auf der Website unter “Call” veröffentlicht.

Der Erfahrungsaustausch ist ein wesentlicher Bestandteil von EnercitEE. Neben dem Zusammentragen der guten Beispiele bieten Fachexkursionen und Schulungen einen Einblick in die jeweiligen Expertisen der Partnerregionen. 

Thematische Schwerpunkte und die erste Ausschreibung der Teilprojekte

Die erste Ausschreibung der Teilprojekte von EnercitEE läuft.
Bis zum 24. September 2010 können Anträge eingereicht bzw. dem Koordinationsbüro zugesendet werden. Im Rahmen von EnercitEE können bis zu zwölf Teilprojekte genehmigt werden. Kommunale und regionale Akteure sollen die Möglichkeit erhalten, gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen sowie Erfahrungen im Bereich Energieeffizienz auszutauschen. Teilprojekte müssen gemeinsam von Teilnehmern aus mindestens drei verschiedenen EnercitEE Partnerregionen durchgeführt werden.

Picture: Interregional exchange

EnercitEE schreibt zwölf thematische Schwerpunkte für Teilprojekte aus -  sechs mit der Zielgruppe “effiziente Bürger” und sechs mit der Zielgruppe „effiziente Kommunen“ – welche den Handlungsbedarf und politische Anforderungen im Bereich Energieeffizienz widerspiegeln.

Energieeffiziente Bürger:

SP   1 Strategien zum Wissenstransfer von Energieeffizienz
         (Kommunale Energieberatung und Netzwerke)
SP   2 Neue politische Ansätze zur Bewusstseinsbildung
         (Energie-Wettbewerbe und Spiele)
SP   3 Netzwerkstrategien für energieeffiziente Bürger auf
         regionalen Märkten
SP   4 Verbreitung guter Beispiele von Bürgern zur Energieeffizienz
SP   5 Anreiz- und Förderprogramme für energieeffiziente Bürger
SP   6 Energieeffizienz-Strategien und Ansätze für Mobilität und
         Verkehr

Energieeffiziente Kommunen:

SP   7 Aus- und Fortbildung zur Energieeffizienz für
         Mitarbeiter/innen kommunaler Verwaltungen
SP   8 Entwicklung politischer Ansätze zu Finanzierungs-
         instrumenten für Kommunen
SP   9 Strategien zur Reduktion des Energieverbrauchs in
         öffentlichen Gebäuden
SP 10 Entwicklung von regionalen Politiken zu Klimaschutz &
         -anpassung – interregionaler Austausch zwischen
         Verwaltungsmitarbeiter/innen
SP 11 Verbesserung der kommunalen Energiepolitik – Praktische
         Ausbildung in kommunalen Verwaltungen
SP 12 Neue Instrumente für kommunale Energieplanung und
         deren Umsetzung in der Praxis

Die Suche nach Projektpartnern für die gemeinsame Entwicklung von Teilprojekten wird durch das Partner-Search-Forum auf der EnercitEE-Internetseite unterstützt. Aus den eingegangenen Teilprojektanträgen wählt der EnercitEE Lenkungsausschuss bis zu zwölf Teilprojekte aus, vorzugsweise ein Teilprojekt zu jedem thematischen Schwerpunkt.

EnercitEE Teilprojekte werden von einem interregionalen Konsortium mit Partnern aus mindestens drei beteiligten Regionen entwickelt. Die erwarteten Projektergebnisse müssen den thematischen Schwerpunkten von EnercitEE entsprechen und das Projekt in seinen Zielen unterstützen. Der interregionale Erfahrungsaustausch auf politischer Ebene ist dabei eine Grundvoraussetzung. Lösungsansätze können modellhaft erprobt werden, wenn sie dem interregionalen Erfahrungsaustausch dienen und einen Beitrag zur Verbesserung der Kommunal- und Regionalpolitik leisten.

Informationen zur Antragstellung und zu den Anforderungen an Teilprojektpartner gibt es auf der Internetseite www.enercitee.eu.

Regionale Auftaktveranstaltungen

In allen EnercitEE Partnerregionen fanden regionale Auftaktveranstaltungen statt. Diese sollten zum einen über das Projekt und dessen Struktur, Ziele und Aktivitäten informieren und zum anderen den Partnern die Gelegenheit geben, die Schwerpunkte der Teilprojekte für die erste Ausschreibung zu präzisieren.

Das Interesse war in allen Regionen enorm. Kommunen unterstrichen nochmals die Bedeutung der thematischen Schwerpunkte von EnercitEE. Als gewisse Herausforderung erwies sich das Bericht- und Kontrollwesen EnercitEEs. Für einige Institutionen stellt auch die Vorfinanzierung der Aktivitäten eine Herausforderung dar, denn bei INTERREG IVC Projekten erfolgt die Rückerstattung der geleisteten Ausgaben erst nach Berichterstattung der Aktivitäten. Die Regionalmanager und das MPCO nahmen sich aller eingehenden Fragen an und zeigten Wege zur Bewältigung potentieller Hürden auf. 


Auftaktveranstaltung in Sachsen

Picture: Regional kick-off meeting Saxony

Sachsen hieß ungefähr 60 Vertreter von Kommunen, Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Energieagenturen zur Auftaktveranstaltung am 08. Juni 2010 in Dresden willkommen. Im Anschluss an die gehaltenen Vorträge bot sich den Interessenten die Gelegenheit, ihre Teilprojekt-Idee mit den Organisatoren zu besprechen sowie Möglichkeiten der Bewerber und eventuelle Herausforderungen zu diskutieren. Die Resonanz nach der Veranstaltung war sehr positiv und bekräftigte Sachsens Erwartung an die Durchführung eines erfolgreichen Projektes.

 

Auftaktveranstaltung in Smaland (Kalmar und Kronoberg)/Blekinge

Die Energieagentur aus Südost Schweden hielt Auftaktveranstaltungen in den drei an EnercitEE Projekt beteiligten Landkreisen ab. Mia Stavert und Hans Gulliksson präsentierten der Öffentlichkeit das Projekt. Etwa 70 Interessenten nahmen an den Veranstaltungen teil. Der Teilnehmerkreis setzte sich aus Vertretern von Kommunen der Landkreise Blekinge, Kalmar und Kronoberg, sowie anderen lokalen und regionalen Organisationen, die eine Teilnahme an EnercitEEs Teilprojekten planen, zusammen.


 
Auftaktveranstaltung in Emilia-Romagna

Picture: Regional kick-off meeting Emilia-Romagna

Das Energy Policy Department der Region Emilia-Romagna und ASTER organisierten eine Informationsveranstaltung zum Projekt EnercitEE am 15. Juli 2010, an der weit über 30 Interessenten aus Kommunen, Universitäten, Forschungszentren, Energieagenturen, Beratungsunternehmen und Entwicklungsgesellschaften teilnahmen.
Das Hauptthema des ersten Tagesabschnittes behandelte das sich entwickelnde Szenarium der regionalen Energiepolitik in Bezug auf die 20-20-20 Ziele der EU, den von EnercitEE zu erwartenden Beitrag sowie die Schwerpunkte der Teilprojekte für die erste Ausschreibung. Am Nachmittag bekamen potentielle Bewerber die Möglichkeit, ihre Projektideen den Regionalmanagern von EnercitEE vorzustellen und diese zu diskutieren.

 

Auftaktveranstaltung in Haute-Savoie

Picture: Regional kick-off meeting Haute-Savoie

Am 8. Juni 2010 fand in Annecy unter Leitung des General Council von Haute-Savoie die regionale Auftaktveranstaltung statt. 35 Vertreter aus Kommunen, Universitäten, dem Öffentlichen Dienst,  Vereinen und Energieagenturen sowie des lokalen Fernsehens und der Presse wurden empfangen. In Einzelgesprächen mit dem General Council wurden mögliche Teilprojekt-Ideen präsentiert und diskutiert sowie die Zuordnung zu einem der 12 Schwerpunkte geprüft. Die Resonanz im Anschluss an die Veranstaltung war durchweg positiv und ermutigend.

 

Auftaktveranstaltung in Crete

Picture: Regional kick-off meeting Region of Crete

Das Auftakttreffen in Kreta fand am 6. Juli 2010 in Heraklion statt.
Der allgemeine Eindruck der Veranstaltung war sehr positiv, so auch die Erwartungen an einer Teilnahme an den ausgeschriebenen Teilprojekten. Kreta erwartet mit diesem Treffen einen guten Anfang zur erfolgreichen Umsetzung EnercitEEs in der Region geschaffen zu haben.

 

Auftaktveranstaltung in Lower Silesia

Picture: Regional kick-off meeting Lower Silesia

Die niederschlesische EnercitEE Auftaktveranstaltung wurde am 30. Juni 2010 in Breslau durchgeführt. Potentielle Teilprojekt-Teilnehmer aus Kommunen, Universitäten, Agenturen und Nichtregierungsorganisationen der Region kamen zusammen, um Informationen zum Projekt und für eine erfolgreiche Antragstellung zu erhalten. Des Weiteren wurden die Schwerpunkte für die Teilprojekte diskutiert. Interessierte Einrichtungen konnten sich, sofern sie eine Beteilung an den Teilprojekten planten, in eine Liste eintragen.

Vorstellung der Region Sachsen

Sachsen ist eines der 16 Bundesländer Deutschlands. Es hat etwa 4,2 Millionen Einwohner und eine Fläche von rund 18.000 km². Sachsen ist eine sehr dynamische Region, deren Wirtschaft im Jahre 2006 um 4,0 % anstieg.

Picture: Saxony

Die sächsische Klimaschutzpolitik basiert seit 2008 auf dem Aktionsplan Klima und Energie als programmatische Grundlage. Dieser Aktionsplan enthält fast 300 Maßnahmen zum Klimaschutz, zur nachhaltigen Energieversorgung und zur Anpassung an den Klimawandel. Bei der Umsetzung setzt die Sächsische Staatsregierung auf die Kooperation mit den relevanten Entscheidungsträgern und Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Maßnahmen zielen vor allem auf Information und Beratung der verschiedenen Zielgruppen, setzen in Form von Förderprogrammen finanzielle Anreize für klimafreundliche Investitionen und dienen der Qualitätssicherung.   

Das INTERREG IVC-Projekt "EnercitEE" leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Maßnahmen des Aktionsplans Klima und Energie. Es strebt die Verbesserung der Energieeffizienz in zwei zentralen Zielgruppen des Aktionsplans an, den privaten Haushalten und den Kommunen. Dort bestehen erhebliche Energieeinsparpotenziale beispielsweise durch  Gebäudedämmung, effiziente Anlagentechnik und Geräte oder energiebewusstes Verhalten. 

Vorstellung der Region Smaland (Kalmar und Kronoberg) und Blekinge

Der Südosten Schwedens besteht aus den drei Landkreisen Blekinge, Kalmar und Kronoberg. In der Region gibt es bereits viele ehrgeizige Energie-Ziele und Maßnahmen auf regionaler und kommunaler Ebene an.

Picture: Smaland

Die Landkreise Kalmar und Kronoberg haben Klima-Strategien eingeführt. Sie haben sich das Ziel gesetzt, bis 2030 bzw. 2050 Regionen ohne fossile Brennstoffe zu sein. In enger Zusammenarbeit mit der Energieagentur haben sie dazu Klima- und Energie-Strategien erarbeitet und umgesetzt. Der Landkreis Blekinge arbeitet ebenfalls an der Umsetzung einer solchen Strategie. Im Vergleich zu anderen Regionen wird in Landkreisen ein hoher Anteil an erneuerbaren Energien bereits wird für Energiezwecke genutzt (65%; Ziel der EU ist 20%). Andere Projektpartner und Regionen können von dem gewonnenen Wissen und den Erfahrungen der Region profitieren.

Die Energieagentur im Südosten Schwedens spielt eine wichtige Rolle in der Region. Die Agentur befindet sich im Eigentum eines Vereins, dessen Mitglieder aus den regionalen Gemeinderäten, den Landkreisen und Kommunen in Blekinge, Kalmar und Kronoberg stammen. Die Mission der Energieagentur ist es, zeitgemäße, sachliche und unabhängige Informationen und Wissen zum Thema Energie und Transport bereitzustellen. Die Energieagentur arbeitet daran, Projekte ins Leben zu rufen, zu koordinieren und auch umzusetzen, welche das Ziel, eine Verbesserung der Energieeffizienz und eine Erhöhung des Bestandes an erneuerbaren Energien in allen Bereichen der Gesellschaft zu schaffen, verfolgen. Dazu arbeitet sie strategisch und systemisch daran, eine Verbindung von Projekten, die auf europäischer und internationaler Ebene durchgeführt werden, zu Projekten auf lokaler und regionaler Ebene herzustellen.

Vorstellung der Region Emilia-Romagna

Emilia-Romagna ist eine von 20 italienischen Verwaltungsregionen und eine von insgesamt 15 Makro-Subregion der EU mit dem höchsten Grad der Wirtschaftsentwicklung. Mit einer Fläche von mehr als 22.000 km² und einer Einwohnerzahl von über 4,3 Millionen zählt Emilia-Romagna zu einer der größten und bevölkerungsreichsten Regionen Italiens.
Die Region Emilia-Romagna hat das fünfthöchste Pro-Kopf-Einkommen Italiens (ISTAT, 2009), was der wettbewerbsfähigen Industrie und Landwirtschaft zu verdanken ist.

Picture: Emilia-Romagna

Die Energieindustrie spielt eine strategische Rolle innerhalb der Region, und in der Tat ist die Region Emilia-Romagna sehr aktiv in der Entwicklung und Umsetzung von Energiepolitiken. Als Antwort auf die schwachen Ergebnisse, die durch nationale Initiativen erzielt wurden, entwickelte die Region 2004 das Energierahmengesetz (26/2004) und den Regionalen Energieplan (REP), welcher Ende 2007 genehmigt worden ist.

Die Hauptschwerpunkte des REPs liegen im Bereich Energieeffizienz und in der Vermarktung erneuerbarer Energien (über Einflussnahme in die “grüne Wirtschaft”; in das Gebäudemanagement, in die Industrie und landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion und dem öffentlichen Bereich). Besondere Aufmerksamkeit wird außerdem den Innovationen und neuen Technologien gewidmet, die eine wichtige Rolle in der Regionalentwicklung spielen. Diese Bereiche werden die Hauptsäulen des neuen Regionalen Drei-Jahres-Energieplan sein, wie kürzlich während der letzten Konferenz zum regionalen Energieplan in Bologna am 28.07.2010 bekannt gegeben wurde.

Im Rahmen des EnercitEE Projektes wird das Energy Policy Department der Region Emilia-Romagna Initiativen fördern, um lokalen Behörden und Einrichtungen öffentlichen Rechts Instrumente zur Vermarktung der Durchführung konkreter Energieeffizienzmaßnahmen zur Verfügung stellen zu können und um den Erfahrungsgaustausch zur Verbesserung regionaler Energiepolitiken zu nutzen.

Dank EnercitEE wird das Energy Policy Department außerdem mit der regionalen Firmengruppe ASTER zusammenarbeiten und so die Möglichkeit haben, mit anderen Regionen und Energieagenturen auf internationaler Ebene zu kooperieren, um gute Beispiele zum Thema Energieeffizienz in Kommunen und bei den Bürgern zusammenzutragen und um Erfahrungen auszutauschen.

Vorstellung der Region Haute-Savoie

Die Region Haute-Savoie hat 696.000 Einwohner und ist eine sehr dynamische Region. Das General Council der Haute-Savoie ergreift bei der Entwicklung und Umsetzung von Umweltschutzpolitiken die Initiative.

Picture: Haute-Savoie

Mittels eines Programms mit rund 21 Projekten versucht die Region, eine Reduktion des Energieverbrauchs, des Verbrauchs natürlicher Ressourcen und der Treibhausgas-Emissionen sowie eine Erhöhung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien zu erreichen.

Das Energieprogramm der Region Haute-Savoie wurde 2008 entwickelt, um Maßnahmen wie das Shuttlesystem “Mobil'Alp” (auch ein europäisches Projekt) und die Erforschung von möglichen Biogas- oder Holzheizkessel zur Unterstützung von Sammelheizungen, umzusetzen.

In Übereinstimmung mit den oben genannten Grundsätzen, fasste das General Council den Entschluss das Klimakonzept der Haute-Savoie zu starten.

Das Konzept ist in zwei Bereiche untergliedert:

  • Der erste Teil beinhaltet die Einführung eines Programms zu Klimaschutz und Anpassung in den Richtlinien des General Councils und in der eigenen Verwaltung.
  • Und der zweite Teil besteht darin, eine kollektive Dynamik auf regionaler Ebene zu fördern/ermöglichen, indem Kommunen, die Privatwirtschaft und die Zivilgesellschaft in das Ziel der Bekämpfung des Klimawandels eingebunden werden.

In diesem Zusammenhang und um seine bedeutungsvolle Rolle bei der strategischen Entwicklung wahrzunehmen, stimmte das General Council einer Teilnahme am europäischen Projekt EnercitEE  zu. Das Projekt ermöglicht es Kommunen und der Allgemeinheit Erfahrungen auszutauschen, Strategien gemeinsam zu entwickeln und Pilotmaßnahmen umzusetzen.

Vorstellung der Region Kreta

Die Einwohnerzahl Kretas beläuft sich auf 601.131 (2001), was ungefähr 5,5% der Gesamtbevölkerung des Landes ausmacht. Die Stadtbevölkerung beträgt 41% und die Landbevölkerung 42% der Gesamtbevölkerung; während die Bevölkerung im semi-urbanen Raum einen Anteil von 17% an der Gesamtbevölkerung aufweist.

Picture: Region of Crete

Die Insel Kreta ist als beliebtes Sonnen- und Strandparadies bekannt. Sie ist die größte und berühmteste der griechischen Inseln und die fünftgrößte Mittelmeer-Insel. Zu ihren Vorzügen zählen u.a. die klimatischen Verhältnisse, interessante archäologische Stätten sowie ein viel gestalteter Natur- und Landschaftsraum. Im Dezember 1993 gründete die Region Kreta im Rahmen der Einführung einer regionalen Energiepolitik die regionale Energieagentur mit dem Ziel, Kreta als ein bevorzugtes Gebiet für den umfangreichen Einsatz von erneuerbaren Energien in Europa zu etablieren.

In 2001 zeichnete die Europäische Kommission Kreta und die regionale Energieagentur mit dem Preis für die “Beste regionale Erneuerbare-Energie-Partnerschaft” (als Teil der Kampagne „Campaign for Take-off Awards“) aus. Den Preis bekam die Region für ihre Anlagen zur Gewinnung Erneuerbarer Energien und für ihr erfolgreich umgesetztes Programm mit den Namen „Großflächiger Einsatz von Erneuerbaren Energiequellen“ aus.

Vorstellung der Region Niederschlesien

Die Woiwodschaft Niederschlesien ist eine von 16 Woiwodschaften (polnische Verwaltungsbezirke), in die sich Polen derzeitig untergliedert. Die Region liegt im Südwesten Polens und entspricht ungefähr der Region Niederschlesiens (der nordwestliche Teil der historischen und geographischen Region Schlesien). Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt Niederschlesiens ist die Stadt Breslau (640.000 Einwohner), die an der Oder liegt.

Picture: Lower Silesia

Die regionale Verwaltungsbehörde der Woiwodschaft Niederschlesien beschäftigt sich mit vielen Aspekten der regionalen Politik, die nicht der staatlichen Regelung vorbehalten sind (wie z.B. Schulbildung, Gesundheits-
wesen, Strategienentwicklung, Raumordnung und Umweltschutz). Die Landesbehörde verwaltet außerdem die EU Fördergelder.

Es gibt einige gute Beispiele in Niederschlesien, die in anderen Regionen genutzt oder weiterentwickelt werden könnten, z.B. das “Zentrum für Erneuerbare Energien” im Ausbildungszentrum in Bielawa; “ABS Cluster”, welches den Energiesektor, Forschungszentren, große Energie-
konsumenten und Kommunen zusammen bringt; das Zentrum für fortgeschrittene Technologien Niederschlesiens; und das Zentrum zur Vermarktung der Innovationen im Energiebereich.

Die Region verfügt über Erfahrungen bei der Nutzung von Geothermal-
quellen und Biomasse sowie im Bereich Solar- und Wasserenergie. Das Thema der Energieeffizienz jedoch muss besser vermarktet werden und benötigt in der Region mehr Unterstützung. Die Region Niederschlesien hofft, dass sie mit der Teilnahme an dem Projekt EnercitEE einen Beitrag zur Gestaltung einer stimmigen Energiepolitik in der Region leisten kann.  

EnercitEE: Überlick

Das Projekt EnercitEE unterstützt die politischen Ziele der EU zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Minderung von CO2-Emissionen. EnercitEE wird gute Beispiele zusammentragen, aufbereiten und deren Übertragung vorantreiben; den Erfahrungsaustausch fördern; und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in Kommunen und bei den Bürgern modellhaft erproben.
EnercitEE ist ein EU-Projekt mit sieben Partnern aus sechs europäischen Regionen. Es wird im Rahmen des INTERREG IVC Programms als Mini-programm durch die EU gefördert.

Die sieben teilnehmenden Partnerregionen sind:

• Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
  – federführender Partner (Sachsen, Deutschland)
• Energikontor Sydost – Energieagentur aus Südost Schweden
  (Smaland (Kalmar und Kronoberg) und Blekinge, Schweden)
• ASTER (Emilia-Romagna, Italien)
• Haute-Savoie local authorities (Haute-Savoie, Frankreich)
• Region of Crete (Kreta, Griechenland)
• Marshal's Office of Lower Silesian Voivodeship
  (Niederschlesien, Polen)
• Regional Council for Productive Activities, Commerce, Tourism
  (Emilia-Romagna, Italien)

Picture: Partner regions

Alle Partnerregionen verfügen über ausgewiesene Kenntnisse im Bereich Klimaschutz, Energieeffizienz sowie nachhaltigen Verkehr und bringen aus ihren politischen Ansätzen und Aktionsprogrammen wertvolle Erfahrungen in das Projekt ein. Gleichwohl unterscheiden sich die beteiligten Regionen im Verständnis einer nachhaltigen Energiepolitik und den damit verbundenen Maßnahmen.

Aus diesem Grund ist der Erfahrungsaustausch wesentlicher Bestandteil des Miniprogramms.
Die beteiligten Projektpartner tragen politische Instrumente, gute Beispiele und bewährte Lösungsansätze aus ihren Regionen zusammen. Die im Rahmen von EnercitEE entwickelten Maßnahmen und politischen Empfehlungen unterstützen andere europäische Regionen beim Aufbau und bei der Fortschreibung ihrer regionalen Energieeffizienz- und Klimaschutzpolitik.

EnercitEE ist in vier Komponenten untergliedert. Die Komponenten sind miteinander verbunden und in jeder werden bestimmte Ergebnisse erzielt. Jede Komponente wird von einem erfahrenen Komponentenmanager koordiniert. Mehr Informationen zur Struktur des Projektes sind auf der Website www.enercitee.eu oder im EnercitEE-Handbuch zu finden.

Informationen und Materialien

Verschiedene Materialien wurden entworfen und zu Informationszwecken auf der EnercitEE-Internetseite veröffentlicht. Von dort kann man sie für eigene Zwecke nutzen oder zur Weitergabe an Dritte herunterladen.

Unter der Rubrik „Publication Material“ ist der „First Joint European Flyer” in Englisch zu finden. Dieser gibt einen Überblick über EnercitEE, die zwölf thematischen Schwerpunkte und die beiden Ausschreibungen der Teilprojekte.
Der Flyer wurde in die jeweilige Landessprache der Partner übersetzt und in deren Region verteilt. 

Weitere Informationen werden in zwei PowerPoint-Präsentationen zur Verfügung gestellt.

Jede Partnerregion hat eine Posterserie in der eigenen Landessprache entworfen. Diese dient als Wanderausstellung und wird an verschiedenen Orten in den einzelnen Regionen zu besichtigen sein. Wenn Sie die EnercitEE-Posterreihe auch gern einmal bei sich ausstellen möchten, kontaktieren Sie bitte Ihren Regionalmanager.

Sämtliche veröffentlichte Materialien finden Sie auf unserer Internetseite.