EnercitEE Partner wurden über nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien und traditionelle Aktivitäten im Gebiet um Ravenna informiert

Im Juli 2013 besuchte eine Delegation von EnercitEE Projektpartnern die Region Emilia-Romagna in Italien und besichtigte „Gute Praxisbeispiele“ im Gebiet um Ravenna. Die Gruppe war mit dem sogenannten Mhybus unterwegs. Es handelt sich dabei um ein besonders innovatives Fahrzeug, welches mit einer Mischung aus Methan (85%) und Wasserstoff (15%) fährt. Damit können erhebliche Einsparungen im Kraftstoffverbrauch erreicht und die CO2 Emissionen gesenkt werden. Dieser Bus steht im Mittelpunkt des LIFE+ Projektes „Mhybus“, an welchem die Region, ASTER, SOL, S.p.A. und START Romagna beteiligt sind. Ziel des Projektes ist es, die Effizienz und Nachhaltigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs zu erhöhen, indem die Fahrzeuge mit Hydromethan fahren. Der Bus hat bis jetzt ohne technische Probleme schon mehr als 45.000 km hinter sich gebracht und damit bewiesen, dass der Einsatz von Hydromethan möglich ist. Es dauert nicht mehr lang, dann erhält er die offizielle Genehmigung, mit Hydromethan zu fahren.

Mit dem Mhybus fuhren die Partner zum ersten Haltepunkt der Exkursion – einer Tankstelle für Hydromethan, welche auf dem Betriebsgelände des Herstellers für Wasserstoff SOL S.p.A. in Ravenna geplant und errichtet wurde. Dort erfolgte eine Führung durch die Gebäude und Anlagen des Betriebes, wobei insbesondere die hohe Effizienz der Prozesse hervorgehoben wurde. Die Exkursion führte als nächstes zu den Forschungslaboren von Tozzi TRE, einem Unternehmen, welches sich in erster Linie mit der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien beschäftigt: wie z.B. Wasserkraft, Wind, Sonne und Biomasse. Das Forschungs- und Entwicklungslabor in Mezzano arbeitet an technologischen Neuerungen bei der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, der Wasserstoffproduktion und Speichertechnologien. Die Forscher präsentierten die von ihnen entwickelten Produkte wie z.B. ein mit Wasserstoff betriebenes Elektro-Fahrrad und spezielle Photovoltaikzellen.

Abschließend besichtigten wir Prato Pascolo, eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Italien. Dort versucht man die nachhaltige Energieerzeugung mit der gebietsspezifischen traditionellen Bewirtschaftung zu verbinden: die 71 ha große Fläche für die Photovoltaikanlage dient gleichzeitig als Weideland für Schafe. Die Photovoltaikanlage erzeugt 42 Millionen kWh/Jahr, die ins Netz eingespeist werden. Diese Menge deckt den Bedarf von mehr als 10.000 Familien. Bei der Erzeugung der gleichen Energiemenge mit fossilen Brennstoffen, würden über 23.000 Tonnen CO2 ausgestoßen werden.

Während die Schafe zur Pflege der Wiese unterhalb der Photovoltaikplatten beitragen, spenden letztere ausreichend Schatten für die Tiere. Neben der Schafzucht wird vor Ort auch nach traditionellen Rezepten Käse hergestellt – und das nach strengen Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft. Der krönende Abschluss der Besichtigungstour rund um Ravenna war für die EnercitEE Partner eine kleine Verkostung der verschiedenen Käsesorten.