Editorial: EnercitEE - Europäische Netzwerke, Erfahrungen und Empfehlungen haben zur Steigerung der Energieeffizienz in Kommunen und bei den Bürgern beigetragen

Die kürzlich verabschiedete Energieeffizienz-Richtlinie (2012/27/EU) unterstreicht die Bedeutung der Energieeffizienz bei der Erreichung der 20-20-20 Ziele der Europäischen Union. Wir, die EnercitEE Partner, haben darauf hingewirkt, Städte und Regionen darauf vorzubereiten, die zukünftigen Anforderungen im Energieeffizienzbereich zu erfüllen. Darüber hinaus war es unser Anliegen, andere Ansätze in Europa zu verstehen, Erfahrungen auszutauschen und letztendlich zu einem gemeinsamen europäischen Energiemarkt beizutragen.
Nach nunmehr 4 Jahren wird im Dezember 2013 ein erfolgreiches und ergebnisorientiertes Projekt zu Ende gehen. 5 europäische Regionen: Sachsen, Südost-Schweden, Haute-Savoie, Emilia-Romagna und Niederschlesien haben in Hinblick auf die Verbesserung der Energieeffizienz viel erreichen können.

Der Austausch von Erfahrungen war ein wesentlicher Bestandteil des Programms. Interregionale Symposien, Schulungen, Fachexkursionen, ein Energieexpertentreffen und ein Bürgermeisteraustausch boten die Möglichkeit, zu diskutieren und die unterschiedlichen politischen Ansätze, Instrumente, Praxisbeispiele und Fallstudien zusammenzutragen. Die elf Teilprojekte von EnercitEE spielten insbesondere bei der Steigerung der Energieeffizienz auf lokaler Ebene eine wichtige Rolle, sowohl bei der Entwicklung und Anpassung politischer Strategien als auch bei kleineren Umsetzungsmaßnahmen bzw. Pilotprojekten. Alle Partner haben in vielerlei Hinsicht voneinander gelernt, so dass sie dankbar auf 4 Jahre EnercitEE zurückblicken:


Arkadiusz Suliga (Niederschlesien):
"EnercitEE war ein großer Erfolg. Das Projekt hat dazu beigetragen, Bürger und Kommunen zu sensibiliseren und dazu zu bewegen, ihre Energieeffizienz nachhaltig zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass interessante und nützliche Aktionen nicht immer mit hohen Kosten verbunden sein müssen. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen und unserer hohen Motivation sind wir fest davon überzeugt, dass wir uns auch in Zukunft an Energieeffizienzprojekten beteiligen werden.“


Gian Carlo Muzzarelli (Emilia-Romagna): "Am 14. November 2007 wurde der Regionale Energieplan vom Parlament der Region Emilia-Romagna verabschiedet. Es handelt sich dabei um ein strategisches Konzept, welches die unterschiedlichen Interessen aus dem Energiesektor, der Wirtschaft und dem Umweltbereich darstellt und Synergien herausarbeitet. Energieeffizienz und Energieeinsparmaßnahmen stehen dabei an erster Stelle, auch bei den Investitionen. Die Maßnahmen richten sich in erster Linie an die Bürgerinnen und Bürger und die lokalen Gebietskörperschaften, welche die wichtigsten Interessengruppen repräsentieren. Ausgehend davon ist es Emilia-Romagna hervorragend gelungen, eine Verbindung zwischen dem Regionalen Energieplan und dem EnercitEE-Projekt herzustellen. EnercitEE ist ein außergewöhnliches Beispiel für den Erfahrungsaustausch von „Guten Praxisbeispielen“, welches uns erlaubt, unsere eigene Politik zu verbessern als auch Wandel und Kreativiät zu fördern.“


Gunnar Nordmark (Småland): "Der Regionalrat des südlichen Småland und sein Klimaausschuss verfolgen das Ziel, die Region zur grünsten Europas zu machen. Wir wollen damit nicht nur einen Titel gewinnen, sondern zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und das nicht nur in einem kleinen Teil der Welt, sondern auf dem ganzen Planeten. Eine einzelne kleine europäische Region kann das allein nicht schaffen, aber gemeinsam können wir etwas verändern. Aus diesem Grund haben wir – mit Energikontor Sydost -  an EnercitEE teilgenommen. Die Regionalbehörden und Gemeinden im Landkreis Kronoberg haben sich u.a. darauf geeinigt, sich schwerpunktmäßig auf Energieeffizienz und nachhaltigen Transport zu konzentrieren. Ein Ziel dabei ist, Kommunen und ihren Bürgern die Möglichkeiten zu geben, klimafreundliche Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. In dieser Hinsicht hat uns die Teilnahme an EnercitEE sehr weitergeholfen. Wir haben unseren Wissensstand erweitern können, viele gute Beispiele aus der Praxis kennenlernen dürfen und wurden in unserem politischen Handeln inspiriert. Durch EnercitEE konnten wir viele wertvolle Kontakte für unsere zukünftige Arbeit knüpfen und ein nachhaltiges und klimafreundliches Europa mitgestalten.


Pascal Bel (Haute-Savoie):

"Einer der Hauptantriebskräfte der Entwicklung von Gesellschaft ist Energie. Doch langsam wird die Zeit knapp, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu realisieren. EnercitEE bot die Chance, Erfahrungen im Energieeffizienzbereich auszutauschen und von dem Know-how, welches in den verschiedenen europäischen Regionen schon vorhanden ist, zu profitieren. Das Mini-Programm ermöglichte uns, gemeinsam sehr ehrgeizige Ziele zu verfolgen und zu experimentieren. Ich bin mir sicher, dass die Projektpartner die Erfahrungen aus EnercitEE in ihrer Region nutzen werden, um die europäischen Ziele der Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs zu erreichen. Von dem Vorteil eines solchen Ansatzes werden alle profitieren.“


Werner Sommer (Sachsen): "EnercitEE war für uns ein sehr gewinnbringendes Projekt, da wir die Situation anderer europäischer Regionen kennenlernen und in Erfahrungsaustausch treten konnten. Wir konnten Anregungen aus Sachsen in andere Regionen vermitteln, aber auch Anregungen von unseren Partnern aufnehmen.