Gute Beispiele aus Smaland


In Verbindung mit dem ersten interregionalen EnercitEE Symposium wurden Fachexkursionen und Schulungen durchgeführt. Die Teilnehmer besuchten ein Heizkraftwerk in Växjö, ein kleineres Nahwärmeheizwerk in Rottne und ein Passivhaus in Portvakten.

Das Heizkraftwerk befindet sich in Växjö und wird von der Firma Sandviksverket VEAB betrieben. Der technische Direktor, Herr Lars Ehrlén, präsentierte sowohl Hintergründe und Strategien zur Strom- und Wärmeversorgung in Växjö als auch technische Informationen zum Heizkraftwerk. Das Kraftwerk hat eine Kapazität von insgesamt 150 MW. Zusätzlich zu Wärme und Strom können Gebäude mit Kälte versorgt werden, die mittels Absorptionskältemaschinen erzeugt wird. In Växjö basieren mehr als 90 % der Wärmeerzeugung und rund 50 % der Stromerzeugung auf Biomasse.

Picture: Study Visit VEAB April 2011 Växjö

Fachexkursion im Sandviksverket Blockheizkraftwerk

Darüber hinaus wurde der strategische Ansatz der Stadt Växjö, der seit den 1990ern verfolgt wird, von Herrn Henrik Johansson vorgestellt. Er gab außerdem Einblicke in die zukünftige Arbeit, die notwendig ist, um das Ziel der Stadt, in Zukunft keine fossilen Brennstoffe zur Energieerzeugung mehr zu benötigen („fossil free city“), zu erreichen. Dazu werden visionäre Ziele in den Bereichen Gebäude, Verkehr und Biokraftstofferzeugung verfolgt und strategische Planungen vorgenommen.

Eine weitere Fachexkursion führte zum Nahwärmeheizwerk in Rottne, welches rund 85 % des Wärmebedarfs des 2000 Einwohner zählenden Dorfes abdeckt. Das Heizwerk besteht aus zwei Biomasse- und einem Ölheizkessel und hat eine Wärmeleistung von 4 MW. Zur Wärmeerzeugung werden hauptsächlich Holzhackschnitzel verfeuert (95 % der Wärmeproduktion). Fast alle Gemeinden im Verwaltungsbezirk Kronoberg besitzen solch kleine Nahwärmeheizwerke, die auf Basis von Biomasse arbeiten.

Schließlich wurde ein Passivhaus in Portvakten besichtigt. Herr Anders Franzén gab den Exkursionsteilnehmern umfassende Informationen über die Gebäudetechnologie und führte an dieser Stelle aus, dass durch die Verwendung von Holz als Baumaterial Kohlendioxid über längere Zeit gebunden werden kann.