Die letzten 5 EnercitEE Teilprojekte endeten im Mai 2013 – Ergebnisse sind jetzt verfügbar

Die Teilprojekte E-FoxES, FIPREC, ActEE, EEMTE und GRACE blicken zurück auf zwei Jahre Projektarbeit - und schmieden Pläne für die Zukunft. Hier erfahren Sie mehr über ihre Zusammenarbeit, ihre Erfolge, Ergebnisse und Vorhaben. Alle Teilprojekt-Partner waren bestrebt, ihr Wissen und ihre Erfahrung zum Thema Energieeffizienz weiterzugeben und Maßnahmen oder Instrumente im jeweiligen Kompetenzbereich zu entwickeln oder zu testen.


E-FoxES – Projekte zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung in drei europäischen Regionen

Ute Zieschang, Technologie- und Gründerzentrum TGZ Bautzen GmbH

Das EnercitEE Teilprojekt E-FoxES zielte auf die Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern in Sachsen, Südost-Schweden und Haute-Savoie hinsichtlich eines sparsamen Umgangs mit Energie. Die drei Teilprojektpartner entwickelten ein allgemeines Konzept zur Durchführung von Energiesparwettbewerben in Schulen. Außerdem wurden in allen drei Regionen regionale Wettbewerbe durchgeführt. Am Projektende wurden die besten Projekte in drei Kategorien mit einem Europäischen Preis ausgezeichnet. 

Aktivitäten im Anschluss an das Projekt in den drei beteiligten Regionen:

Sachsen: Beim nächsten E-FoxES-Wettbewerb in Bautzen werden die Schüler die Gesamtenergieverbräuche der Schulgebäude vergleichen.

Haute-Savoie: Ein neues Werkzeug wird es Schulen zukünftig ermöglichen, den Energieverbrauch zu berechnen und Empfehlungen für Einsparpotentiale zu geben.

Südost-Schweden: In Kooperation mit dem ortsansässigen Energieversorger werden Schulungen für Lehrer zur Energieeinsparung sowie Fachexkursionen für Schüler durchgeführt.


FIPREC – Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen

Marco Odaldi, C.I.S.A. Association

Die Abschlusskonferenz des Teilprojektes FIPREC wurde vom 10.-12. April 2013 in Olawa, Polen, durchgeführt. Die drei Partner CISA (Emilia Romagna, Italien); Sächsische Energieagentur SAENA GmbH (Sachsen) und Landkreis Olawa (Niederschlesien, Polen) werteten gemeinsam die Ergebnisse aus und zeigten sich zufrieden über ein gelungenes Projekt.

Kurz zu den Aktivitäten der einzelnen Projektpartner in ihrer jeweiligen Region:
Der  italienische Partner entwickelte 2 Modellverträge zum Energiespar-Contracting, bewarb diese und trug in 4 Gemeinden zur Vertragsschließung und Durchführung eines Energiespar-Contractings bei. Über die Projektziele hinaus wurden 12 Kommunen bestärkt, dem Konvent der Bürgermeister beizutreten. Außerdem trug C.I.S.A. zu einer besseren Wahrnehmung der europäischen Ziele und Potentiale in der Region bei.

Der deutsche Partner nahm aufgrund seines Know-Hows im Bereich Energiespar-Contracting (ESC) eine führende Rolle im Projekt ein. Dabei unterstützte die SAENA das städtische Theater Chemnitz in Sachsen dabei, eine Finanzierungsmöglichkeit für den Ersatz der alten Anlagentechnik zu erhalten. Durch Workshops und eine Abschlussbroschüre zum Thema ESC wurde in Sachsen zur Verbreitung des Konzepts und der Möglichkeiten von Energiespar-Contracting beigetragen.

Die Organisation der Abschlusskonferenz, die Durchführung einer Umfrage und die Zusammenstellung von Informationsmaterial zur Durchführung einer Fachexkursion zu einer Biogasanlage in Oleśnica Mała waren einige der Aufgaben des polnischen Partners. Außerdem wurden der interessierten Öffentlichkeit bereits vorhandene oder neue innovative Finanzierungsmodelle für Maßnahmen im Energiebereich präsentiert und Anwendungsprobleme diskutiert. Mehr als 300 Teilnehmer, 80 öffentliche Einrichtungen bzw. andere Institutionen und mehr als 40 Angestellte der eigenen Einrichtung konnten dabei weitergebildet werden.
Vertragsmodelle und Handlungsempfehlungen wurden abschließend für die Lokalpolitik erstellt und gute Praxisbeispiele zusammengefasst, um die Machbarkeit und den Nutzen solcher Maßnahmen zu verdeutlichen und die Umsetzung dieser in der Region zu fördern.


ActEE – Kommunikationsinstrumente für mehr Energieeffizienz

Laurent Burget, Mountain Riders

In unseren drei Organisationen, ARLEG in Polen, DAPT in Italien und Mountain Riders in Frankreich wurden verschiedene Arbeitsansätze gewählt, um das gemeinsam gesetzte Ziel zu erreichen. EnercitEE gab uns die Möglichkeit, unsere Erfahrungen und unser Know-How zu bündeln, um neue Instrumente zu entwickeln. Z.B. haben wir 16 gute Praxisbeispiele zur Energieeinsparung identifiziert und veröffentlicht. Das wichtigste Ergebnis ist aber ohne Zweifel die Sammlung von effizienten Kommunikationsinstrumenten z.B. zur Vermittlung von Sachverhalten im Energiebereich oder zur Motivierung zur Energieeinsparung. Mehr Informationen dazu finden Sie unter: http://www.mountain-riders.org/_actee/ECTP-Catalogue.pdf

Verbesserte Kommunikationsinstrumente in den Partnerregionen

Unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten und der Expertise des jeweiligen Projektpartners wurden verschiedene Vorhaben durchgeführt. Die Projektpartner berichten:

ARLEG: „Im Rahmen von ActEE konnten wir nützliche Instrumente und Aktionen für Jugendliche und Erwachsene im Bildungsbereich entwickeln, z.B. die Kampagne “das Energiegesicht“ oder kurze und witzige Filmclips über umweltfreundliches Verhalten. Mehr als 10 Organisationen waren daran beteiligt, gute Beispiele zum Energiesparen zu verbreiten und weitere Institutionen haben Interesse bekundet. Alle Aktionen werden entwickelt und durchgeführt, um Bürger zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein zu Umweltschutz und Klimathemen zu stärken.“

DAPT: „Wir haben zwei kurze Video-Animationen zu Energieeffizienz in privaten Haushalten erstellt, durch die viele Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs aufgezeigt werden. Die Videos sind außerdem zu einer in ActEE entwickelten Webseite verlinkt (http://www.abitareecosostenibile.it/), auf der zusätzliche Informationen zu einzelnen bzw. kombinierten Technologien zur energetischen Optimierung von Gebäuden angeboten werden. Diese Datenbank wird fortlaufend aktualisiert und auch nach Projektende um die neuesten Innovationen ergänzt.“

Mountain Riders: „ActEE gab uns die Möglichkeit, konkrete Aktionen für Hotels und Geschäfte in der Gebirgsregion in Haute-Savoie zu entwickeln. Dabei gelang es uns, 30 Akteure aus diesen Branchen zu beteiligen. Auch wenn diesbezüglich in Zukunft noch viel zu tun ist, sind wir doch einen großen Schritt vorwärts gekommen. Die Kampagne „Montagne d’Eco Gestes Montagne“ für Geschäfte und Hotels bzw. Herbergen sowie der „Öko-Guide for Bergaussrüstung” werden auch nach Projektende weiterentwickelt und verbessert.“

Energieeffizient Handeln
Die Frage nach einem Umbau unseres Energiesystems wird als essentiell angesehen, um die verschiedenen Herausforderungen im ökologischen, sozialen und ökonomischen Bereich zu meistern. Lösungsansätze werden jedoch eher für Teilaspekte entwickelt; ein globaler Ansatz ist dagegen bislang nicht in Sicht. Netzwerkbildung und Innovationen sind eine der Schlüsselantworten dafür. ActEE´s Projektpartner werden auch in Zukunft ihr Engagement und ihre Energie für mehr Energieeffizienz einsetzen.



EEMTE – Weiterbildungsinstrumente für mehr Energieeffizienz auf lokaler Ebene

Carla Groß, Stadt Leipzig

Das Ziel das Teilprojektes EEMTE war die gemeinsame Entwicklung und Verbesserung von Weiterbildungsinstrumenten für Behörden und Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen. Die im Projekt erarbeiteten Methoden und Weiterbildungsinstrumente wurden öffentlich beworben und lokalen Akteuren (öffentliche Verwaltung verschiedener Ebenen) im Rahmen des Erfahrungsaustausches und der Vermittlung guter Praxislösungen zur Verfügung gestellt. Alle in EEMTE umgesetzten Maßnahmen wurden im EEMTE Manual, welches in Kürze auf der EnercitEE Webseite verfügbar ist, zusammengefasst.

Die EEMTE Partner wählten unterschiedliche Aktivitäten, die einander ergänzen und informativ und inspirierend für andere sind. Eine gemeinsame Erkenntnis aus unserer Projektarbeit ist: Der Erfolg von Maßnahmen zur Verbesserung der Kenntnisse über Energieeffizienz hängt sehr vom Verständnis und vom Willen der öffentlichen Behörden, die ja als Entscheidungsträger im Tagesgeschäft einer Kommune fungieren, ab. Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz sollten unbedingt von der Leitungsebene unterstützt werden und in einigen Fällen sogar als verpflichtend eingestuft werden (z.B. Weiterbildungen), da eine freiwillige Teilnahme der Mitarbeiter nicht selbstverständlich ist. Das Weiterbildungstool „Nutzerhandbuch Passivhausschule“ sollte Weiterbildungsteilnehmern in der Form vermittelt werden, dass sie ihn auch im Anschluss weiternutzen können, denn sonst geht der Trainingseffekt rasch verloren. Außerdem sollten die Maßnahmen an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden (z.B. Freiwillige beim Öko-Event Musiques en stock sollten anders angesprochen werden als Angestellte einer Baubehörde oder Hausmeister.)

Auch wenn die EEMTE Projektpartner verschiedene Instrumente in ihren Regionen entwickelt haben – das Projektziel war ein gemeinsames. Wir haben untereinander die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen sowie gute Praxisbeispiele ausgetauscht: z.B. könnten das Öko-Event Musiques en stock in Cluses, das Gebäude-Monitoringsystem für eine Passivhausschule aus Leipzig oder die von Oskarshamn hergestellten englischsprachigen Videos auch in den jeweils anderen Partnerregionen genutzt werden. Auch die Weiterbildungskonzepte, die von den einzelnen Partnern erstellt wurden, wurden ausgetauscht.

Allerdings können die Weiterbildungskonzepte und Handbücher nicht einfach nur übersetzt werden, sondern müssen an die lokalen/regionalen Gegebenheiten angepasst werden. Beispielsweise könnten Experten aus Polen eine Fachexkursion nach Frankreich durchführen, um von einem dortigen guten Beispiel zu lernen. Im Anschluss daran könnte ein französischer Experte die polnischen Akteure vor Ort bei der Etablierung dieses Beispiels in Polen unterstützen. Im Rahmen des EEMTE-Projekts führten Vertreter aus Jelcz-Laskowice eine Studienreise nach Oskarshamn durch, um von der dortigen  Energieeffizienzstrategie (gute Praxislösungen, Inspiration, Austausch von Expertenwissen) zu lernen.
Eines der Hauptergebnisse des Projektes war der intensive Austausch von Wissen und Information vorhandener Lösungen zur Verbesserung von Energieeffizienz (energieeffiziente Gebäude, kostendeckender Einsatz erneuerbarer Energieträger, optimale rechtliche und organisatorische Lösungen auf lokaler und regionaler Ebene.)


GRACE – Kosten-Nutzen-Analyse von Förderprogrammen für Bürger und Kommunen

Marcel Bellmann, Technologie- und Gründerzentrum TGZ Bautzen GmbH

Am Teilprojekt GRACE waren Projektpartner aus Niederschlesien, Emilia-Romagna und Sachsen beteiligt. GRACE war der Kosten-Nutzen-Analyse von Förderprogrammen in diesen drei Regionen gewidmet. Alle Partner erarbeiteten zunächst einen Überblick über die regional verfügbaren Programme, welche dann untereinander verglichen wurden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Pro Region wurden dann drei dieser Förderprogramme ausgewählt und einer Kosten-Nutzen-Analyse unter Anwendung einer gemeinsam entwickelten Methodik unterzogen. Als wichtiges Ergebnis werden dabei die berechneten Werte für die Reduzierung von Energie und CO2-Emissionen durch die Wirkung der  staatlichen Förderprogramme angesehen.
Alle Ergebnisse sind im Regionalen Ergebnisbericht festgehalten. Der Bericht stellt zunächst die einzelnen Regionen z.B. hinsichtlich ihrer sozio-ökonomischen Bedingungen und ihrer Energiesituation vor und unterzieht diese dabei einer SWOT-Analyse. Die untersuchten Förderprogramme sowie die Kosten-Nutzen-Analyse werden anschließend im Detail erläutert. Das letzte Kapitel enthält Politikempfehlungen für regionale, nationale und europäische Entscheidungsträger. 

In Sachsen wurden die folgenden Programme analysiert:

  • das Passivhausprogramm,
  • der Heizkesseltausch,
  • die Installation von Solarthermieanlagen sowie
  • der Austausch der Innen- und Straßenbeleuchtung.

Das Programm zum Austausch der Innen- und Straßenbeleuchtung war das einzige Finanzierungsprogramm, welches auch von Kommunen genutzt wurde. Die wichtigsten Ergebnisse sind im unten stehenden Diagramm und in der Tabelle dargestellt. Eine detailliertere Ergebnisdarstellung finden Sie im regionalen Ergebnisbericht.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die untersuchten Finanzierungsprogramme dem Anliegen, die Energieeffizienz bis 2020 zu verbessern, gerecht werden.